Neuropathischer Schmerz

Neuropathische Schmerzen sind Nervenschmerzen und werden durch eine Verletzung oder eine Fehlfunktion des Nervensystems hervorgerufen. Es können sowohl Nerven des zentralen Nervensystems (Hirn und Rückenmark), als auch Nerven des peripheren Nervensystems (alle Nerven außerhalb des zentralen Nervensystems) ursächlich für Nervenschmerzen sein.

Betroffene berichten von anfallsartigen, einschießenden starken Schmerzen, die häufig als brennend, ziehend, stechend oder auch dumpf wahrgenommen werden. Verbunden damit können Missempfindungen wie Kribbeln, Ameisenlaufen, Taubheit oder Schwellungsgefühle sein.

Mechanismus

Ursache sind häufig mechanische, stoffwechselbedingte oder entzündliche Reize, die von verschiedenen Erkrankungen hervorgerufen werden und schädliche Stoffe wie Zucker und Alkohol. Beispiele sind Bandscheibenvorfälle, Diabetes mellitus, Gürtelrose oder Folgen von Rückenmarks- und Nervenverletzungen, Schlaganfällen oder Amputationen.

Verlauf

Häufig ist es sinnvoll, die Diagnose einer Nervenschädigung zu erhärten. Dazu kommen spezielle neurologische Techniken zum Einsatz, wie die Elektromyographie (EMG) und die Elektroneurographie (ENG). In diesem Zusammenhang fällt häufig der Begriff der Nervenleitgeschwindigkeit (NLG).

Schmerzmittel gegen den neuropathischen Schmerz sind weniger geläufig. Typischerweise sind es Medikamente aus anderen Fachrichtungen, die ursprünglich für andere Erkrankungen entwickelt und eingesetzt worden sind. Immer ist es wichtig, auch die zugrundeliegende Krankheit, wie zum Beispiel eine Blutzuckererkrankung, zu behandeln. Das ist wichtig, um die Menge der schädigenden Substanz, im genannten Beispiel der Zucker, zu mindern und dadurch die Nervenschädigung zu reduzieren.

Wie lange dauern Nervenschmerzen? Nervenschädigungen sind nur bedingt reparabel. Das bedeutet, dass eine Behandlung eines neuropathischen Schmerzes meist auf einen langen Behandlungsverlauf angelegt ist. Siehe hierzu auch nozizeptiver Schmerz.